Handelskammer Unternehmensumfrage: Der bremischen Wirtschaft fehlen Arbeitskräfte aller Qualifikationsstufen / Mehrbelastung der Belegschaft und steigende Arbeitskosten als Folgen

Die Unternehmen in Bremen und Bremerhaven leiden unter einem Mangel an Arbeitskräften auf allen Qualifikationsstufen. Besonders häufig bestehen Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung mit Absolventen einer dualen Berufsausbildung. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Unternehmensumfrage der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven zum Fachkräftemangel. Rund 300 Betriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Bremen und Bremerhaven hatten bei der Konjunkturumfrage zum Herbst 2021 ergänzende Fragen zur Fachkräftesituation beantwortet, deren Ergebnisse jetzt vorliegen.

Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen können offene Stellen längerfristig nicht mit geeigneten Fachkräften besetzen. Der Fachkräftemangel befindet sich nach ihrer Einschätzung wieder auf dem hohen Niveau der Jahre 2018 und 2019. Auch bei der Suche nach Personal ohne abgeschlossene Berufsausbildung melden die Unternehmen fehlende Bewerber.

Dr. Matthias Fonger, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Bremen sagt: „Wir sehen in den Ergebnissen unserer Unternehmensbefragung, dass es sich aktuell nicht mehr ausschließlich um einen Fachkräftemangel in einigen Branchen handelt. Die Umfrageergebnisse weisen in Teilen bereits auf einen generellen Arbeitskräftemangel hin.“

Um den Problemen entgegenzuwirken, setzen die Unternehmen auf Maßnahmen, um ihre Arbeitgeberattraktivität zu steigern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Weitere Instrumente sehen die befragten Unternehmerinnen und Unternehmer in der Weiterbildung der eigenen Mitarbeiterinnern und Mitarbeiter und in der Suche von Fachkräften aus dem Ausland.

Als Folge des Fachkräftemangels erwarten viele der Befragten eine Mehrbelastung der Belegschaften sowie steigende Arbeitskosten. Dr. Matthias Fonger weiter: „Fehlendes Personal kann für die Unternehmen bedeuten, dass sie ihr Angebot einschränken oder gar Aufträge ablehnen müssen. Und dies behindert die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit des Standortes und stellt neben den aktuellen Konjunkturrisiken wie hohen Energie- und Rohstoffpreisen sowie gestörten Lieferketten eine zusätzliche Belastung für die Entwicklung der bremischen Wirtschaft dar.“ Die Qualitätssicherung der Berufsausbildung und die Suche nach geeigneten jungen Menschen, die eine Ausbildung beginnen möchten, bleibe eine wichtige Aufgabe, um dem Mangel an Personal in den Unternehmen zu begegnen, betont der Handelskammer-Hauptgeschäftsführer.

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