Moorlinse Buch unter Schutz stellen!

Der NABU Berlin hat vorgestern bei der Obersten Naturschutzbehörde den Antrag gestellt, das Gebiet rund um die Große und Kleine Moorlinse Buch im Bezirk Pankow als Naturschutzgebiet auszuweisen. Der Moorlinse und den angrenzenden Feldern kommt eine hohe, überregionale Bedeutung für den Naturschutz zu. Das Gebiet beherbergt europaweit streng geschützte Tier- und Pflanzenarten und ist ein wichtiges Verbindungselement zu anderen Schutzgebieten. „Die Moorlinse in Buch ist ein außergewöhnlich artenreiches Gebiet,” so Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Berlin. „Der Schutzstatus ‚Landschaftsschutzgebiet‘ reicht hier längst nicht mehr aus." 

Wertigkeit der Gebiete schon lange bekannt 

Der Wert der Moorlinse ist unbestritten. Seit 2002 sind die Flächen als Landschaftsschutzgebiet eingetragen. Ein 2017 vom Bezirksamt Pankow beauftragtes Gutachten wies die ‚herausragende und überregionale Bedeutung‘ für brütende und rastende Wasservögel nach. Ferner dokumentierte es diverse Brutvorkommen gefährdeter Arten wie der Löffelente oder der Rohrdommel, sowie selten gewordener Feldvögel wie Braunkehlchen oder Feldlerche. Außerdem wurden nicht weniger als 26 Tagfalterarten nachgewiesen, darunter der europaweit geschützte Spiegelfleck-Dickkopffalter und der Große Feuerfalter. 

Personalmangel blockiert Ausweisung 

Der Obersten Naturschutzbehörde ist die Bedeutung des Gebietes demnach schon lange bekannt. Eine Ausweisung der Moorlinse als Naturschutzgebiet bedarf jedoch ausreichender Personalressourcen im Bereich Naturschutz. Der NABU Berlin fordert den rot-grün-roten Senat daher in seinem Maßnahmenpaket „Berlins Natur retten“ auf, zehn Stellen in der Obersten Naturschutzbehörde zu schaffen. Momentan ist nur eine Stelle im Bereich der Schutzgebietsausweisung besetzt, während 45 Gebiete, darunter auch das Vogelschutzreservat am ehemaligen Flughafen Tegel, auf ihre Bearbeitung warten. „Schon lange fordern wir, die desolate Personalsituation in der Oberen Naturschutzbehörde zu verbessern,“ sagt Altenkamp. „Wenn die Ausweisung von Naturschutzgebieten so schleppend weitergeht wie bisher, wird es angesichts des Berliner Baubooms für viele wertvolle Flächen schon bald zu spät sein.”

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