Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990

Digitale Angebote, begleitende Veranstaltungen und neue Abendöffnung zur neuen Ausstellung im Museum für Hamburgische Geschichte

Die gestern eröffnete neue Ausstellung „Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990“ im Museum für Hamburgische Geschichte ermöglicht anhand von rund 120 Arbeiten des Istanbuler Fotografen Ergun Çağatay (1937-2018) einen Einblick in die bislang umfangreichste Bildreportage zur türkischen Einwanderung in Deutschland. Im Zeitraum von März bis Mai des Jahres 1990 besuchte Çağatay im Rahmen einer Fünf-Städte-Reise Hamburg, Köln, Werl, Berlin und Duisburg und machte Tausende von Aufnahmen aus der Arbeitswelt, aber auch aus dem Gemeinschafts- und Privatleben der ersten und zweiten Generation der damals noch sogenannten „Gastarbeiter*innen“. In seiner Reportage fächert sich die ganze Vielfalt der damaligen türkisch-deutschen Lebenswelt auf: Die Bilder geben Einblicke in Wohnzimmer und Moscheen, in Fabriken, in Obst- und Lebensmittelgeschäfte, ja sogar in die Atmosphäre eines Stahlwerks und einer Steinkohlenzeche unter Tage.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, lobte die Ausstellung in seinem Grußwort zur Eröffnung als „ein wichtiges künstlerisches Zeitzeugnis“. „Das Jahr 1990, die Zeit zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung“, so Brosda, “gilt als einer der Meilensteine des multikulturellen Zusammenlebens im Land. Die Bildreportage von Ergun Çağatay baut diesbezüglich wertvolle Brücken – sie füllt die Entwicklung mit Leben, mit echten Gesichtern und Geschichten. Eindrucksvoll gelingt es im Museum für Hamburgische Geschichte so, Erinnerungsorte deutsch-türkischer Geschichte sichtbar zu machen und sie ins Bewusstsein zu rücken.“

Begleitend zur Ausstellung finden sich auf der Website des Museums ein einführender Film zur Ausstellung und verschiedene Video-Interviews mit in Deutschland lebenden Persönlichkeiten verschiedener Generationen, die den öffentlichen Diskurs zum Thema türkische Migration in besonderer Weise geprägt haben, darunter die Soziologin Necla Kelek, der Investigativ-Journalist Günter Wallraff und die ehemalige Fußballerin Tuğba Tekkal.

Ab dem 10. Februar kann die Ausstellung an jedem Donnerstag sogar bis 21 Uhr besucht werden. Im Rahmen der „Langen Donnerstage“, mit denen den Besucherinnen und Besuchern ein erstes Angebot zum 100-jährigen Jubiläum des Museums für Hamburgische Geschichte gemacht werden soll, kann die jeweilige Sonderausstellung von 17 bis 21 Uhr bei freiem Eintritt erlebt werden. Zur Ausstellung „Wir sind von hier“ wird es ab März an den „Langen Donnerstagen“ ein besonderes Begleitprogramm mit Kuratorinnen-Führungen, Podiumsgesprächen und einem Symposium zum Thema „Migrationsgeschichte im Museum“ geben. Bereits an den Wochenenden vom 12. und 13. bzw. vom  19. und 20. Februar finden unter dem Motto „Wir sind von hier?“ von 10 bis 16 Uhr Fotografie-Workshops für Erwachsene statt.

Film zur Ausstellung: https://shmh.de/de/wir-sind-von-hier

Video-Interviews zur Ausstellung: https://shmh.de/wir-sind-von-hier-videointerviews

Magazin zur Ausstellung: https://shmh.de/pub/media/wysiwyg/Sonderausstellungen/MHG_Cagatay/MAGAZIN_Wir_sind_hier.pdf

Begleitprogramm zur Ausstellung: https://shmh.de/rahmenprogramm-cagatay

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