In der Prignitz, Brandenburg, hat sie Becker übernommen und nun wird sie weitergegeben. Der Fackellauf des DRK hat Tradition seit 1992. In der Gemeinschaft tragen die Kollegen aus ganz Europa das Licht bis in das kleine Städtchen Solferino, Norditalien.
Dies ist der Geburtsort des Roten Kreuzes. Der Geschäftsreisende Henry Dunant wurde dort mit den Folgen einer der blutigsten Schlachten der Weltgeschichte konfrontiert und organisierte Hilfe für die Verwundeten. „Unmittelbar neben dem Chaos haben sich Menschen zusammengetan, um gemeinsam Gutes zu tun“, so Matthias Becker, der ehrenamtlicher Gruppenführer der Medical Task Force im Kreisverband Ludwigslust ist. „Diese gebündelte Kraft ist es, was uns alle noch heute antreibt.“
Das Tragen der Fackel durch alle Landesverbände des Deutschen Roten Kreuzes ist also ein symbolischer Akt mit viel Bedeutung. „Für Außenstehende ist es ein Licht, das wir übergeben. Für uns ist es Ausdruck unserer Verbundenheit. Gemeinsam leben wir die Idee des DRK.“ Diese Idee gründet auf Verantwortung und Verlässlichkeit. Wenn sich Matthias Becker am 26. Februar mit seinen Kollegen und einigen Jugend-Rot-Kreuzlern an seinen Übergabepunkt am Schloss begibt, empfängt er seine Kollegen und weiß selbst, dass wiederum andere auf ihn warten. „Es ist wie in unserem Alltag: Wenn ein Notruf eingeht, weiß der Anrufer, dass wir kommen. Wenn im Fahrdienst jemand auf uns angewiesen ist, sind wir da. Wenn Eltern ihre Kinder in die DRK-Kita bringen, können sie dies mit einem guten Gefühl tun. Wir tragen die Verantwortung für unsere Kollegen und die Menschen, die mit dem DRK in Berührung kommen. Immer.“
Zusammen sind wir stärker und können mehr bewegen als allein
Neben dem Verantwortungsgefühl eint die DRKler heute, was Dunant vor 150 Jahren angeschoben hat. „Es ist der Gedanke daran, dass wir alle zusammen stärker sind und mehr bewegen können als allein. Das gilt für unsere alltägliche Arbeit genauso wie für den Fackellauf.“
Dieser startet in Berlin, führt über Brandenburg bis nach MV. Von Ludwigslust geht es über die Mecklenburger Seenplatte und Ostvorpommern bis nach Rügen, Schwerin und Nordwestmecklenburg. Dabei sind verschiedene Wege geplant: Zu Fuß, per Rettungswagen, mit dem
alten DRK-Barkas, mit dem Wasserwachtboot über die Müritz oder mit dem Stand up Paddle über die Ostsee – Ziel: Travemünde. Dann übernehmen am 5. März die DRK-Kollegen aus Schleswig-Holstein.
Bis dahin haben die Ludwigsluster Rotkreuzler noch einiges zu organisieren, denn sie wollen den historischen DRK-Barkas B 1000 aus DDR-Zeiten flottmachen. Dieser braucht noch liebevolle Fürsorge in Form eines Ölwechsels – und Lampenöl für die Fackel muss auch noch her. „Da sind wir wieder bei der Verlässlichkeit“, sagt Becker stolz. „Keiner vom DRK würde sich je unvorbereitet auf den Weg machen.“
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