Wiedersehen mit Claire Huangci

Als Claire Huangci zum sechsten Geburtstag ein Piano geschenkt  bekam, war sie zunächst gar nicht begeistert. „Kinder wünschen sich andere Sachen“, erinnert sich die Amerikanerin mit chinesischen Wurzeln in einem Video auf ihrer Website clairehuangci.com. Das änderte sich bald, nachdem sie merkte, wie viel Freude ihr das Klavierspiel bereitet: „Es fiel mir immer leicht.“ Bereits mit neun Jahren begann die internationale Karriere der sympathischen Künstlerin mit Konzertauftritten und Wettbewerbserfolgen.

Begehrte Preise sammelt sie, wie andere Leute Briefmarken, und ein erster Preis verbindet sie auch mit Darmstadt: 2009 ging Claire Huangci aus dem IX. Internationalen Chopin-Klavierwettbewerb eben hier als Siegerin hervor. Seitdem kommt die inzwischen in Frankfurt lebende Künstlerin immer wieder gerne in die Heinerstadt, wo sie zuletzt beim Jubiläumskonzert anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Chopin-Gesellschaft im Februar 2020 konzertierte.

Jetzt gibt es ein Wiedersehen mit der vielgefragten Pianistin, die längst zur Weltspitze zählt. Am Freitag, 4. März, ist sie auf Einladung der Chopin-Gesellschaft ab 19 Uhr in der Orangerie zu erleben. Aus ihrem beeindruckend breiten Repertoire hat sie für den Klavierabend in Darmstadt ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das die musikalischen Stilrichtungen aus vier Jahrhunderten widerspiegelt. Mozarts Sonate a-Moll erhält Flankenschutz von Bachs Toccata BWV912 und einer weiteren Toccata BWV565 in der Bearbeitung von Ferruccio Busoni. Nach der Pause kommt Chopin zu seinem Recht, der bei keinem Konzert der Gesellschaft fehlt, und zum Abschluss schickt sie ihr Publikum mit Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ auf eine Fantasiereise der musikalischen Art.

Karten für das Konzert können per E-Mail an buero@chopin-gesellschaft.de zum Preis von 25, ermäßigt 20 Euro bestellt werden, Studierende zahlen 10 Euro. Als Hygienemaßnahme gilt aktuell 2G+ (geimpft, genesen und geboostert bzw. tagesaktueller Negativ-Test). Da sich die Vorschriften ändern können, bittet die Gesellschaft, sich auf ihrer aktuell gehaltenen Website www.chopin-gesellschaft.de über die am Tag gültige Regelung zu informieren.

Wie bei einer Ausnahmekünstlerin zu erwarten, ist Claire Huangcis Lebenslauf gespickt mit ersten Adressen des klassischen Genres. Studiert hat sie bei Eleanor Sokoloff und Gary Graffman am renommierten Curtis Institute of Music in Philadelphia, bevor sie 2007 zu Arie Vardi nach Hannover wechselte. In Solorezitalen und als Partnerin internationaler Orchester spielte sie in bedeutenden Konzertsälen wie der Carnegie Hall New York, der Suntory Hall Tokyo, dem NCPA Beijing, der Philharmonie de Paris, dem Gasteig München, dem Gewandhaus Leipzig, der Elbphilharmonie Hamburg und der Franz Liszt Akademie Budapest.

Auch auf renommierten Festivals wie dem Lucerne Festival, dem Verbier Festival, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Rheingau Musik Festival oder dem Klavierfestival Ruhr ist sie eine gern gesehene Interpretin. Orchester wie das Mozarteumorchester Salzburg, das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, das Tonhalle-Orchester Zürich, das ORF Radio-Symphonieorchester Wien, das China Philharmonic Orchestra und das Vancouver Symphony Orchestra schätzen – wie Thomas Schacher in der Neue Zürcher Zeitung schreibt – „die Konzentration, Imaginationskraft, Phantasie und die daraus resultierende Poesie ihrer Interpretationen“. Die Salzburger Nachrichten bescheinigen ihr „glitzernde Virtuosität, gestalterische Souveränität, hellwache Interaktion und feinsinnige Klangdramaturgie“.

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