„Deutschland und Europa sind gefordert, den Afrikanern ein Kooperationsangebot zu machen, das auf Gleichberechtigung und echter Partnerschaft beruht, damit endlich die Politik Hand in Hand mit der Privatwirtschaft die bestehenden Hürden aus dem Weg räumen kann. Unsere Klimapolitik ist ein Beispiel dafür, dass wir weiterhin die Bedeutung unseres Nachbarkontinents für die Lösung globaler Herausforderungen übersehen. Afrika muss seine Energiebedarfe für Industrialisierung und wachsenden Wohlstand decken können, ohne die globale CO2-Bilanz weiter zu belasten. Wenn wir in Deutschland unsere paar Kohlekraftwerke abschalten, in Afrika aber aus Mangel an alternativen Angeboten gleichzeitig dutzende neue entstehen, haben wir nichts erreicht. Deshalb brauchen wir ein Klimabündnis Europa-Afrika und der Bundeskanzler sollte genau das bei dem Gipfel vorschlagen, wenn er es mit einem internationalen Klimaclub ernst meint“, sagt Stefan Liebing.
„Auch die Zusammenarbeit zur Herstellung von Corona-Impfstoffen lässt noch zu wünschen übrig. Leider setzt Deutschland weiterhin stark darauf, Afrika über bürokratische und wenig effiziente multilaterale Strukturen mit Impfstoffen zu versorgen anstatt direkt deutsche Unternehmen dabei zu unterstützen, Impfstoffproduktionsanlagen in Afrika zu bauen. Die Pandemie wird erst zuende sein, wenn auch in Afrika ein Großteil der Menschen geimpft ist. Vor allem werden auch erst dann die Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Seiten wieder auf Vorkrisenniveau gebracht werden können. Der Gipfel wäre eine gute Gelegenheit, sich auch hier zur Unterstützung unternehmerischer und marktwirtschaftlicher Initiativen zu äußern“, fordert der Vorsitzende des Afrika-Vereins.
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