Mit Bestürzung und großer Sorge sehen wir den russischen Einmarsch in das Gebiet der Ukraine. Mit Trauer beklagen wir das Blutvergießen, die Verluste an Menschenleben, das Leiden der Menschen und die humanitäre Krise angesichts Hunderttausender Flüchtlinge, die dieser Krieg verursacht.
Mit Furcht sehen wir das zunehmende Risiko für weitere, unkalkulierbare Eskalationen dieses Konflikts, bei dem bereits nukleare Drohungen im Raum stehen.
Aus unseren drei Regionen erreichen uns Gebetsaufrufe und Botschaften tiefer Besorgnis. Wir rufen Sie alle auf, in Ihren Kirchen und Gemeinden für den Frieden in der Ukraine, in Europa und in der Welt und für alle Menschen zu beten, die unter dieser Krise leiden, insbesondere für die Bevölkerung in der Ukraine wie Zivilisten, ältere Menschen, Frauen, Kinder und Männer, die Opfer der Aggression geworden sind.
Wir verurteilen diese eklatante Verletzung des Völkerrechts, das am 26. Juni 1945 nach dem Zweiten Weltkrieg, der durch den Überfall Deutschlands auf Polen am 1. September 1939 begann, in Kraft getreten ist.
In der Präambel der Charta der Vereinten Nationen wurde damals wie folgt erklärt:
Wir, die Völker der Vereinten Nationen – fest entschlossen,
- künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren, die zweimal zu unseren Lebzeiten unsagbares Leid über die Menschheit gebracht hat,
- unseren Glauben an die Grundrechte des Menschen, an Würde und Wert der menschlichen Persönlichkeit, an die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie von allen Nationen, ob groß oder klein, erneut zu bekräftigen,
- Bedingungen zu schaffen, unter denen Gerechtigkeit und die Achtung vor den Verpflichtungen aus Verträgen und anderen Quellen des Völkerrechts gewahrt werden können,
- den sozialen Fortschritt und einen besseren Lebensstandard in größerer Freiheit zu fördern,
und für diese Zwecke
- Duldsamkeit zu üben und als gute Nachbarn in Frieden miteinander zu leben,
- unsere Kräfte zu vereinen, um den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren,
- Grundsätze anzunehmen und Verfahren einzuführen, die gewährleisten, dass Waffengewalt nur noch im gemeinsamen Interesse angewendet wird, und
- internationale Einrichtungen in Anspruch zu nehmen, um den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt aller Völker zu fördern –
haben beschlossen, in unserem Bemühen um die Erreichung dieser Ziele zusammenzuwirken.
Als Christen glauben wir, dass Gott kein Gott des Krieges ist, sondern "ein Gott des Friedens" (1. Korinther 14,33). Durch seinen Sohn Jesus Christus hat er sich uns als ein Gott der Liebe und des Friedens offenbart und hat uns aufgerufen, in Frieden miteinander zu leben. (2. Korinther 13,11).
In diesen besorgniserregenden Zeiten steht die VEM als Gemeinschaft von Kirchen in drei Kontinenten in unserem gemeinsamen Auftrag zusammen und strebt nach Gerechtigkeit und Frieden.
Mit der gesamten ökumenischen Familie, wie sie in der Erklärung des Ökumenischen Rates der Kirchen zum Ausdruck kommt, appellieren wir an Präsident Putin, diesen Krieg zu beenden und den Frieden für das Volk und die Nation der Ukraine wiederherzustellen. Wir unterstützen alle Bemühungen unserer ökumenischen Partner und des Ökumenischen Rates der Kirchen, den Opfern dieses Krieges zu helfen und sie zu unterstützen und sich mit allen diplomatischen Mitteln und friedensstiftenden Maßnahmen für den Frieden einzusetzen, die die tödlichen Kämpfe und das Blutvergießen sofort beenden und eine weitere äußerst gefährliche und tödliche Eskalation dieses Konflikts verhindern könnten.
„SELIG SIND, DIE FRIEDEN STIFTEN, DENN SIE WERDEN GOTTES KINDER HEISSEN.“ (Matthäus 5,9)
Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs deutsche EKD-Kirchen und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die VEM verfolgt konsequent ein ganzheitliches Missionsverständnis. Dazu gehört, die Lebensumstände notleidender und benachteiligter Menschen unter Achtung ihrer persönlichen Würde und Berücksichtigung ihres kulturellen Kontexts zu verbessern.
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