Credendo aktualisiert Länderratings

Der Kreditversicherer Credendo hat sein kurzfristiges politisches Risikorating für 15 weitere Länder aktualisiert, nachdem infolge der russischen Invasion in der Ukraine bereits Russland, Belarus und die Ukraine herabgestuft worden waren. Mit zwölf Herauf- und drei Herabstufungen bleibt der grundsätzliche Trend zu einer allmählichen Erholung der Länderrisikoklassifizierungen intakt. Allerdings haben sich die allgemeinen Aussichten seit Kriegsbeginn am 24. Februar eingetrübt. 

Ratingverbesserungen meldet Credendo für Antigua und Barbuda (von 6 auf 5), Dominikanische Republik (von 5 auf 4), Ekuador (von 5 auf 4), Grenada (von 5 auf 4), Jamaika (von 4 auf 3), Mexiko (von 2 auf 1), Montserrat (von 5 auf 4), Oman (von 4 auf 3), Sambia (von 6 auf 5), Sankt Kitts und Nevis (von 5 auf 4), Sankt Lucia (von 5 auf 4) sowie Trinidad und Tobago (von 3 auf 2). Herabgestuft wurden Georgien (von 3 auf 4), Mali (von 5 auf 6) sowie Moldawien (von 4 auf 5).

Die Herabstufungen von Georgien und Moldawien werden damit begründet, dass diese Länder am ehesten unter russischem Druck leiden werden. Beide Länder streben engere Beziehungen zur EU an, Georgien möchte sogar der NATO beitreten. Wie die Ukraine haben beide Länder nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine ein Assoziierungsabkommen mit der EU unterzeichnet und sich offiziell um die Mitgliedschaft beworben. Auch Armenien hat ein Assoziierungsabkommen unterzeichnet, scheint aber trotz sporadischer Spannungen mit Russland weniger gefährdet zu sein, da es Mitglied der Eurasischen Wirtschaftsunion ist (zusammen mit Russland, Belarus, Kasachstan und Kirgistan). 

In Mexiko haben sich die Liquiditätsindikatoren verbessert. Im Jahr 2021 stiegen die Leistungsbilanzeinnahmen um fast ein Fünftel. Infolgedessen war die Leistungsbilanz ausgeglichen, während die nominalen Devisenreserven auf ein angemessenes Niveau gestiegen sind. Die kurzfristige Auslandsverschuldung ist niedrig. Der Ausblick für 2022 ist positiv. Credendo stuft das Land nun in der niedrigsten Risikokategorie ein. 

Sambia wurde in Kategorie 5 heraufgestuft, angetrieben von verbesserten Leistungsbilanzdaten dank steigender Rohstoffpreise, insbesondere Kupfer. Credendo erwartet, dass der kürzlich gewählte Präsident Hichilema und seine Regierung die politische Lage allmählich stabilisieren können. Das Land befindet sich aber immer noch in einer Finanzkrise und ist von der Außenfinanzierung abgeschnitten, nachdem es im November 2020 mit Eurobondschulden in Verzug geraten war.  

Über Credendo Short-Term Non-EU Risks

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