Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, sagt: „Wir freuen uns, Rheinland-Pfalz beim Klimaschutz zu unterstützen und hoffen, dass sich weitere Länder und Kommunen diesem Bespiel anschließen. Denn die Energiedienstleistung ESC kann Klimaschutz erheblich beschleunigen – gerade bei der öffentlichen Hand, wo Personal oder auch finanzielle Mittel für wichtige Klimaschutzaufgaben oft knapp sind. Wir brauchen mehr Tempo bei der Energiewende und vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in der Ukraine insbesondere bei der Energieeffizienz. Mehr Energieeinsparung bedeutet auch mehr Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern.“
Holger Basten, Geschäftsführer des Landesbetriebs LBB: „Für den Landesbetrieb haben Energieeffizienz und Klimaschutz einen hohen Stellenwert. Hierfür arbeiten wir mit vielfältigen Aktivitäten an unserem Immobilienbestand. Dies mit dem Ziel, unsere Landesgebäude sowohl klimaneutral zu errichten als auch zukünftig zu betreiben. Für die Teilnahme am dena-ESC-Programm haben wir uns entschieden, um eine weitere Verbesserung unserer bisherigen ESC-Prozessabläufe zu erreichen. Durch den steten Austausch konnten wir neue und wichtige Erfahrungen sammeln, die unmittelbar in weiteren ESC-Projekten Anwendung finden werden. Für uns ist das ein gutes Modell, um externes Know-how zu nutzen und Effizienzmaßnahmen direkt aus den Einsparungen zu refinanzieren. Der Deutschen Energie-Agentur danke ich für diese professionelle Zusammenarbeit.“
Der LBB als Eigentümervertreter des Landes lässt alle drei Standorte der Hochschule Koblenz energetisch modernisieren. Die Gebäude, größtenteils aus dem Jahr 1999, haben etwa 60.000 m² Nettogrundfläche und durchschnittlich 895.000 Euro Energiekosten pro Jahr. Die Effizienzmaßnahmen betreffen die Wärmeerzeugung und -verteilung, die Lüftungsanlagen, die Beleuchtung sowie die Installation von PV-Anlagen. Für das Umsetzen der Maßnahmen sind etwa 10 Monate eingeplant, so dass die Einsparungen ab dem Beginn der kommenden Heizperiode greifen. Die Laufzeit des ESC-Vertrags beträgt 10 Jahre.
Mit Energiespar-Contracting Vorbild werden
Beim ESC überträgt der Gebäudeeigentümer die Energieoptimierung seiner Gebäude einem spezialisierten Energiedienstleister, dem Contractor. Mit dem Ziel, Energieverbrauch, Energiekosten und CO2-Emissionen zu minimieren, plant und realisiert dieser individuell auf die Gebäude zugeschnittene Effizienzmaßnahmen, tätigt in der Regel die notwendigen Investitionen, kümmert sich um die Instandhaltung der neuen Technik, eine optimierte Betriebsführung und ggf. auch um die Wartung. Die Einsparhöhe garantiert er vertraglich. Seine Dienstleistungen und Investitionen refinanzieren sich durch einen Teil der eingesparten Energiekosten innerhalb der Vertragslaufzeit.
Zum Modellvorhaben „Co2ntracting: build the future!”
Ziel des Modellvorhabens ist es, ESC als Umsetzungsinstrument für Klimaschutzmaßnahmen zu stärken und die öffentliche Hand beim Erreichen der Klimaziele zu unterstützen. Dafür sollen beispielhafte ESC-Modellprojekte entstehen, die anderen Kommunen Orientierung für eigene Modernisierungspläne bieten und zum Nachahmen anregen. Derzeit begleitet die dena vier Städte, drei Landkreise und zwei Bundesländer beim ESC. Rheinland-Pfalz hat nun als erstes einen ESC-Vertrag abgeschlossen. Bis Ende 2025 haben bis zu 100 Kommunen die Möglichkeit, von kostenfreier Umsetzungsberatung im dena-Modellvorhaben zu profitieren. Die Bewerbung für die Teilnahme ist jederzeit unter www.kompetenzzentrum-contracting.de/modellvorhaben/zur-bewerbung möglich.
„Co2ntracting: build the future!” ist Teil des Projekts „Kompetenzzentrum Contracting: Effizienzmaßnahmen mit Einspargarantie umsetzen“ und wird im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) durch die dena realisiert. Regionale und lokale Energieagenturen, ein bundesweiter Unterstützerkreis und zahlreiche Experten und Expertinnen begleiten das Modellvorhaben.
Mehr Informationen zum Modellvorhaben und zum Energiespar-Contracting unter www.kompetenzzentrum-contracting.de/modellvorhaben
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