„Nun musste ich erneut fliehen“

„Jeden Tag kommen Geflüchtete aus der Ukraine zu uns nach Deutschland. Wir helfen ihnen bei der Ankunft und den ersten Schritten in der Bundesrepublik, teilte die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland in Weiterstadt bei Darmstadt mit. „Manche von ihnen erzählen uns im Gegenzug ihre Geschichte.“ Eine von ihnen ist Nina, die in ihrem Leben schon zum zweiten Mal zur Flucht gezwungen wurde.

Mit einem Jahr schon auf der Flucht
Nina ist eine 82-jährige Großmutter aus der Ukraine. In einer kalten Nacht stieg sie mit ihrer Schwester und deren Ehemann in einen Zug und verließ ihr Heimatland, um der Gewalt zu entkommen. „Dies war nicht meine erste Flucht. Im Jahr 1941, ich war erst ein Jahr alt, überfielen Nationalsozialisten meine Heimatstadt. Meine Eltern flohen mit mir nach Sibirien, um vor dem Krieg in Sicherheit zu sein.“

Zu alt, um ständig in den Keller zu laufen
„Jeden Abend hörte ich in meiner Wohnung die Sirenen und Explosionen. Ich bin zu alt, um ständig aus dem 9. Stock in den Schutzraum im Keller zu laufen! Ich bin einfach sitzen geblieben und habe das Beste gehofft. So konnte es aber nicht weitergehen, ich habe zusammen mit meiner Schwester und ihrem Mann beschlossen, zu gehen", berichtet Nina. Die Reise der drei führte sie nach Deutschland zu ihrem Sohn und ihren beiden Enkelkindern.

„Ich weiß wirklich nicht, wann das hier zu Ende sein wird. Aber wenn es zu Ende ist, würde ich gerne in meine Wohnung zurückkehren“, sagt die 82-Jährige.

Dank der Spenden sei ADRA in der Lage, Menschen wie Nina auf ihrem Weg zu unterstützen. „Wir helfen bei der Evakuierung in der Ukraine und organisieren Transporte von den ukrainischen Grenzen in eine sichere Zuflucht“, informierte das Team von ADRA Deutschland.

ADRA Deutschland e. V.
ADRA Deutschland e.V. ist Teil eines weltweiten Netzwerks mit 118 eigenständigen Länderbüros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. ADRA Deutschland e.V. wurde 1987 von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet und führt Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe durch. Das deutsche Büro mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt. Weitere Informationen unter www.adra.de.

Spenden für die Nothilfen in der Ukraine sind über das Spendenformular von ADRA Deutschland möglich: https://adra.de/spendenformular/. Weitere Informationen zum Einsatz von ADRA in der Ukraine gibt es auf der Webseite https://adra.de/nothilfe-ukraine/.
 

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