Parkettböden werden je nach Lage im Gebäude sowie Anzahl der Bewohner unterschiedlich stark beansprucht. Daher sollte die Robustheit des Parketts sowie sein Pflegerhythmus an die Nutzung des Raumes angepasst sein: „Ein Parkettboden im Eingangsbereich der Wohnung ist durch Schuhe, Schmutz & Co. öfter und intensiver gefordert als der Boden im Schlafzimmer – entsprechend pflegebedürftiger ist das Holz“, so Schmid. Doch wie genau sieht das perfekte Pflegeprogramm für einen edlen Holzboden aus? „Ausgangspunkt sind immer die Pflegehinweise des Parkettherstellers oder -verlegers. Deren Expertenwissen hilft bei der Auswahl der richtigen Mittel zum Reinigen und Instandhalten des natürlichen Bodens“, so der vdp-Vorsitzende.
Erst die Reinigung, dann die Pflege
Bevor es an die Pflege geht, muss der Schmutz runter. Mit einem Besen aus weichen Borsten oder einem Staubsauger mit weichem Parkett-Aufsatz werden Staub, Schmutz und grobe Partikel entfernt. So wie bei Massivholzmöbeln sollte auch die Parkettoberfläche anschließend mit einem nebelfeuchten Mopp gewischt werden. „Beim feuchten Wischen gilt es, immer ein zur Oberfläche passendes Reinigungsmittel zu verwenden. Zum Beispiel darf geöltes Parkett nicht mit einem Mittel für lackierten Boden gereinigt werden“, sagt der Experte. Ebenfalls sollten keine universellen Allzweckreiniger eingesetzt werden. „Diese könnten die Oberfläche sogar beschädigen, anstatt sie zu reinigen“, so Schmid weiter.
Öl oder Lack?
Wenn die Oberfläche des Parketts nach Jahren der Nutzung eine umfassende Überarbeitung benötigt, ist das richtige Öl oder Hartwachs-Öl beziehungsweise der passende Lack erforderlich. „Es ist wichtig, dass der ursprüngliche Oberflächenschutz wieder zum Einsatz kommt, da Öl nicht auf Lack hält und umgekehrt“, so Schmid. Geölte Oberflächen bieten hier den Vorteil, dass sich diese direkt nach der Reinigung einfach mit einem neuen Ölauftrag wieder auffrischen lassen. Bei lackierten Oberflächen ist die Erneuerung oft deutlich aufwendiger.
Bei noch unbehandelten Böden kann zwischen einem atmungsaktiven Finish mit Öl oder einem langfristig versiegelnden Lack entschieden werden. Der Vorteil von Öl: Die Poren des Holzes bleiben dauerhaft offen, sodass der natürliche Boden positiven Einfluss auf die Raumfeuchte und Raumluftqualität nimmt. Außerdem hebt Öl die Maserung des Holzes stärker hervor als Lack. Der Nachteil: Die Pflege ist etwas aufwendiger, denn der Boden sollte regelmäßig mit Öl nachbearbeitet werden. Hier kommen Hartwachs-Öle ins Spiel: sie lassen den Boden offenporig, brauchen aber seltener eine Nachbearbeitung. Eine Parkettversiegelung mit Lack dagegen nimmt dem Holz die feuchtigkeitsregulierende Wirkung, allerdings ist der Boden langfristig geschützt und weniger pflegeintensiv.
Zum Abschluss hat Michael Schmid noch einen Tipp für das Ausbessern eines beanspruchten Parkettbodens: „Sollten sich kleine Kerben oder Dellen auf der Holzoberfläche finden, können diese mit speziellen Hartwachsen kaschiert werden. Die Hartwachse gibt es in allen denkbaren Holztönen und können mit etwas handwerklichem Geschick mühelos aufgebracht werden.“ So glänzt der Parkettboden dann garantiert auch noch nach Jahrzehnten.
Infobox: Hochwertiges Massivparkett besteht aus Vollholz in Form von Stab-, Mosaik- oder Hochkantlamellenparkett mit je nach Form unterschiedlichen Abmessungen und Dicken. Fertig- beziehungsweise Mehrschicht-Parkett besteht aus einem zwei- bis drei-schichtigen Aufbau, wobei die oberste Schicht eine mindestens 2,5 Millimeter dicke Nutzschicht aus Vollholz aufweisen muss. Ein Echtholzboden kann daher mehrfach überarbeitet werden.
Der Verband der Deutschen Parkettindustrie e.V. (vdp) wurde 1950 in Wiesbaden gegründet. Seit 2006 befindet sich die Geschäftsstelle in Bad Honnef. Zurzeit sind 22 Parkett-Hersteller im vdp organisiert, die mehr als 90 Prozent der deutschen Parkettproduktion repräsentieren. Auf seiner Website www.parkett.de informiert der vdp Fachleute und Endverbraucher über alles Wissenswerte rund um das Parkett.
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