Uni Gießen erforscht Verhalten der Wölfe im WildtierPark Edersee

Ab heute (Dienstag, 5. April) wird der freie Blick auf die Wolfsgehege im WildtierPark Edersee teilweise durch Bauzäune für einen Zeitraum von etwa sechs Wochen beeinträchtigt. Grund dafür ist ein Forschungsprojekt der Justus-Liebig-Universität Gießen: Unter dem Titel „Lupus REPEL“ suchen die Forscherinnen und Forscher nach praxisorientierten und innovativen Ergänzungen oder gar Alternativen, um Weidetiere vor freilebenden Wölfen zu schützen. „Die Rückkehr und Wiederansiedlung des Wolfes ist zwar ein naturschutzfachlicher Erfolg, stellt aber auch eine große Herausforderung für die Weidetierhaltung dar. Deshalb ist es uns ein Anliegen, Alternativen zu den etablierten Herdenschutzmaßnahmen, die sehr arbeitsintensiv und teuer sind, zu erforschen“, erklärt Luisa Traut, projektverantwortliche Biologin der Uni Gießen.  

„Wir unterstützen dieses Forschungsprojekt gerne, indem wir Luisa Traut und ihrem Team ermöglichen, das Verhalten unserer europäischen und kanadischen Wölfe zu untersuchen“, sagt Tobias Rönitz, Leiter des WildtierParks Edersee. „Leider geht das mit einer leichten Beeinträchtigung der Gehegekulisse einher.“ Da der Versuchsaufbau zudem in die Osterferienzeit fällt, möchte der WildtierPark-Leiter offensiv über das Projekt informieren und um Verständnis werben. Der Versuchsaufbau steht bereits: Ein Gang aus Bauzäunen ist aufgestellt. Darin sind Lichtschranken installiert, die das Bewegungsmuster der Wölfe im Gehege erfassen sollen. Im Projektverlauf untersuchen Luisa Traut und ihr Team, inwieweit der für den Wolf überlebensnotwendige Geruchssinn mit ausgesuchten Duftstoffen manipuliert werden kann. Die Duftstoffe, die den Wölfen drohende Gefahr vermitteln, werden ausgebracht und die Reaktion der Tiere beobachtet. Im Idealfall scheut der Wolf die mit den Duftstoffen umgebene Fläche und es könnte zu einem praktischen Einsatz an Weideflächen kommen. „Dieser Ansatz wird gleichermaßen dem Schutz der Weidetiere und den zurückkehrenden Wölfen gerecht, weshalb wir uns davon perspektivisch viel versprechen und auf einen erfolgreichen Versuchsverlauf hoffen“, sagt Traut.  

Wer noch mehr über dieses Forschungsprojekt erfahren möchte, kann sich online unter https://www.lupus-repel.de/ informieren.

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