Rundfunkchor Berlin testet Arbeit mit digitalen Noten

Der Rundfunkchor Berlin, ein Ensemble der Rundfunk Orchester und Chöre gGmbH Berlin (ROC), testet seit März 2022 das Proben mit einer Noten-App auf entsprechenden elektronischen Endgeräten – vorerst bis zum Ende der aktuellen Saison bis Juli 2022. Die testweise Umstellung findet im Rahmen der Digitalisierungsstrategie der ROC statt, die technologiebasierte Optimierungen der künstlerischen und organisatorischen Prozesse sowie des Kundenservices zum Ziel hat. Im Konzert kommen die digitalen Noten und iPads bereits am 13. April zum Einsatz, wenn der Rundfunkchor Berlin mit einem weiteren ROC-Klangkörper, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Puccinis „Tosca“ mit Carlo Montanaro – für den erkrankten Marco Armiliato kurzfristig einspringend – in einer konzertanten Fassung im Haus des Rundfunks aufführen und aufnehmen wird. Bereits seit Anfang März probt der Rundfunkchor Berlin mit der Noten-App des in Paris ansässigen und bisher europaweit agierenden französischen Herstellers Newzik. Statt gedruckter Noten nutzen die Sänger:innen die digitalen Varianten in der App auf iPads der Firma Apple. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt zeichnen sich vielfältige Vorteile der digitalen Noten gegenüber den Printprodukten ab: Von insgesamt einer Probe Zeitersparnis geht das Künstlerische Betriebsbüro (KBB) des Rundfunkchores Berlin nach den bisherigen Erfahrungen mit der App aus. Eine Ersparnis, die wiederum dem künstlerischen Prozess zugute kommen kann. Jede/r Sänger:in erhält einen Account sowie ein Endgerät zur Nutzung. Die Noten werden zentral über das KBB, bzw. über die Mitarbeiter:innen des Notenarchivs eingepflegt und stehen allen Sänger:innen in ihrer App zur Verfügung, die an dem jeweiligen Projekt beteiligt sind. Statt der bisher zeitlich und logistisch aufwendigen Materiallieferungen der Printprodukte, bedarf es nunmehr nur eines Klicks, bis die bestellten digitalen Noten in der jeweiligen App der Künstler:innen erscheinen. Auch die synchrone Aktualisierung von Notierungen, etc. in Echtzeit durch den/die Künstlerischen Leiter:innen, verkürzt organisatorische Prozesse des Probens um ein Vielfaches und begünstigt den stetig aktuellen Informationsstand aller Künstler:innen zu jeder Zeit. Dies betrifft insbesondere auch kurzfristige Änderungen in der Konzertreihenfolge. Diese Arbeitserleichterungen ermöglichen entscheidende Vorteile für die Ensemblearbeit.

Dazu der Geschäftsführer der ROC, Anselm Rose: „Als Arbeitgeber ist es unerlässlich, auf Höhe der Zeit zu sein und entsprechende Voraussetzungen zu realisieren. Der Fokus auf die Digitalisierung ist nicht nur notwendig, sondern eine Herzensangelegenheit für die ROC. Wir sind stolz, dass der Rundfunkchor Berlin als einer der ersten Profichöre in die Testphase der Arbeit mit den digitalen Noten eingestiegen ist. Für sein erstes Konzert mit der App wünsche ich dem Rundfunkchor Berlin einen guten Start in die digitale Konzertpraxis.“ „Die Pandemie hat uns gezeigt, dass zu einer Chorarbeit dieses Jahrhunderts auch die Arbeit im Digitalen integraler Bestandteil sein muss“, sagt Chordirektor Hans-Hermann Rehberg. „Als Rundfunkchor Berlin machen wir uns seit jeher Gedanken, wie wir Chormusik anders erlebbar machen können – dazu haben wir auch den digitalen Raum als Veranstaltungsäquivalent gewonnen. Der Einsatz von Noten-iPads für unsere Proben- und Konzertarbeit ist über den Zeitgewinn hinaus auch vor diesem Hintergrund nur folgerichtig. Ich danke der ROC für ihre Unterstützung bei diesem – zunächst testweisen – Vorhaben.“ Während der Testphase wird fortwährend evaluiert, um die Arbeitsbedingungen für die Sänger:innen und die Mitarbeiter:innen im Künstlerischen Betriebsbüro optimal gestalten können.

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