Große Sinfonik und die Moderne aus drei Jahrhunderten mit dem SWR Symphonieorchester zu Pfingsten

Die facettenreiche Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Rundfunkorchester in Baden-Württemberg erhält ein neues Festival. Mit dem Festspielhaus Baden-Baden feiert das SWR Symphonieorchester vom 28. Mai bis zum 6. Juni 2022 die Pfingstfestspiele auf neue Weise.

Die Pfingstfestspiele Baden-Baden erhalten mit dem neuen Festival auch ein Motto: PRESENCE.
Die Gegenwart also steht stellvertretend für den stärksten Wirkmoment aller darstellenden Künste im Mittelpunkt. Die Wege ins Jetzt beschreiben sinfonische Schlüssel- und Schwellenwerke verschiedener Epochen der Komponisten Ludwig van Beethoven, Richard Wagner, Gustav Mahler, George Enescu und Esa-Pekka Salonen, die als besondere Wegbereiter der Moderne gelten und bis heute nichts an Originalität und Vision eingebüßt haben.

„Eroica“ und „Walküre“

So stehen bei den ersten Pfingstfestspielen mit dem SWR Symphonieorchester Ludwig van Beethovens 3. Sinfonie „Eroica“ neben Richard Wagners „Walküre“ (1. Aufzug) und Gustav Mahlers 7. Sinfonie neben der Ursonate von Kurt Schwitters und einem Oktett von George Enescu.

Porträt Esa-Pekka Salonen

Mit drei Werken des finnisch-amerikanischen Komponisten Esa-Pekka Salonen widmen sich die Pfingstfestspiele Baden-Baden erstmals auch intensiv einem Komponisten der Gegenwart, dessen Arbeiten insbesondere außerhalb des deutschsprachigen Raums zu den meistgespielten Kompositionen der Postmoderne zählen und ebenso für den Konzertsaal wie für den Film gedacht wurden.

François-Xavier Roth – aktuell Generalmusikdirektor der Stadt Köln und Principal Guest Conductor des London Symphony Orchestra – eröffnet die Pfingstfestspiele mit dem SWR Symphonieorchester am 28. Mai 2022 um 18 Uhr mit Gustav Mahlers 7. Sinfonie.

Das Eröffnungskonzert ist auch für François-Xavier Roth eine Premiere, auf die er sich besonders freut: nie zuvor hatte der ausgewiesene Mahler-Fachmann die Gelegenheit, dieses große Werk zu dirigieren. Auf dem Programm steht.  Gleich die Fanfaren im ersten Satz der großen Sinfonie erinnern eher an Science-Fiction-Filme denn an das Wien um 1900. „Zu solchen Klängen schickten die Filmregisseure Hollywoods Sternenkreuzer los“, heißt es in der Ankündigung des Konzerts.

Überhaupt gibt es musikalisch während der Pfingstfestspiele Baden-Baden viele musikalische Überraschungen zu entdecken: Die Solo-Geigerin Patricia Kopatchinskaja wird sich im Violinkonzert von Esa-Pekka Salonen (Pfingstsonntag, 5.6., 17 Uhr) gleich mit der gesamten Schlagzeug-Batterie des SWR Symphonieorchesters „duellieren“ müssen, bevor Opernstars wie Camilla Nylund (Sieglinde) und Bryan Register (Siegmund) im ersten Akt der Wagner-Oper „Walküre“ zu hören sind.

Vom Jazz zu Dada

Wem zu Pfingsten eher der Sinn nach Jazzigem steht, kommt in einem Late-Night-Programm (Do., 2.6., 21 Uhr) der Festspiele in Brenners Parkhotel auf seine Kosten.

In einem Film- und Kammermusikprojekt widmet sich Patricia Kopatchinskaja (Pfingstmontag, 6.6., 16 Uhr) unter anderem der dadaistischen „Ursonate“ von Kurt Schwitters, die 1932 erstmals vom damaligen Reichsrundfunksender Stuttgart aufgenommen wurde und den Urlaut zur Poesie erhebt.

Classic mobil

Das Musikvermittlungsprogramm des SWR Symphonieorchesters ist bei PRESENCE ebenso an Pfingsten in Baden-Baden mit von der Partie. Junge Menschen können dann ihr ganz eigenes Konzertprojekt mit Musikerinnen und Musikern des SWR starten. Für Kinder im Grundschulalter entsteht ebenfalls eine Mitmach-Musik-Möglichkeit im neuen Festival.

Weitere Informationen und Eintrittskarten: www.festspielhaus.de oder Tel. 07221 / 30 13 101

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