• Wachstums- und Inflationsrisiken durch Ukraine-Krieg und anhaltende Pandemiebekämpfung dämpfen Konjunkturerwartungen weltweit deutlich
• Kehrtwende der Notenbanken EZB und Fed belastet Wachstum zusätzlich
• Aktien bleiben trotz zu erwartender Volatilität gute Option für Werterhalt
Die Aktienexperten der VÖB-Mitgliedsinstitute Manfred Bucher (BayernLB), Joachim Schallmayer (DekaBank), Markus Reinwand (Helaba), Frank Klumpp (LBBW) und Volker Sack (NORD/LB) erwarten für die kommenden zwölf Monate eine von kurzfristig erhöhter Volatilität geprägte leichte Aufwärtsbewegung der Aktienmärkte, wobei die Helaba und die BayernLB einen im Vergleich leicht positiveren Ausblick wagen.
Die prognostizierten Aussichten für den DAX bewegen sich auf Zwölfmonatssicht zwischen 14.000 und 16.200 Punkten. Der Durchschnitt aller fünf Werte liegt bei 15.190 Punkten. Für den EURO STOXX 50 prognostizieren die Institute Werte zwischen 3.800 und 4.250 Punkten, mit einem Durchschnitt von 4.040 Punkten. Den Dow Jones (1) sehen die Aktienexperten auf Jahressicht bei 34.500 bis 38.700 Punkten, was einen durchschnittlichen Kurs von 36.800 Punkten ergibt.
Die VÖB-Aktienmarktstrategen sind sich weitgehend einig: "Mit dem Ukraine-Krieg und der Kehrtwende der Notenbanken mussten die Aktienmärkte im ersten Quartal zwei außerordentliche Belastungen verkraften. Zudem setzt die Pandemiebekämpfung insbesondere in China die Lieferketten weiter unter Druck. Diese durch Krisen geprägte Ausgangslage führt zu einer hohen Unsicherheit an den Aktienmärkten, die durch eine kurzfristig erhöhte Volatilität geprägt ist und sich auch mittelfristig in den Prognosen niederschlägt. Nichtsdestotrotz bleiben Aktien gerade angesichts der hohen Inflation eine gute Möglichkeit zum Werterhalt."
Vor dem Hintergrund der Belastungsfaktoren wurden auch die Wachstumsprognosen für Deutschland deutlich nach unten korrigiert. Für 2022 liegen die Prognosen für den Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt zwischen 1,3 und 2,2 Prozent, für 2023 zwischen 2,0 und 2,8 Prozent. Die wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum wird für dieses Jahr zwischen 1,8 und 3,2 Prozent angegeben, mit einer Abschwächung auf 1,5 bis 2,8 Prozent im Folgejahr. Auch für die USA wird mit einem sich abschwächenden Wachstum gerechnet. In diesem Jahr reichen die Prognosen von 2,8 bis 3,5 Prozent, für das Jahr 2023 hingegen nur noch von 1,8 bis 2,3 Prozent.
(1) ohne LBBW
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