Darin attestierten die Experten von STADTRAUMKONZEPT den Gewerbe- und Industriegebieten des Wirtschaftsstandortes Krefeld eine tragfähige Struktur. Allerdings müssten diese teilweise ökologisch und energetisch saniert werden, um zukunftsfähig zu bleiben. Auch seien minder- und ungenutzte Flächenpotenziale innerhalb des Stadtgebiets vorrangig zu entwickeln, um so genannte „Trading-Down-Prozesse“, also den Abbau des Leistungs- und Qualitätsniveaus, zu verhindern und Flächen effizient zu nutzen.
„Da die Ergebnisse der Analyse schließlich nicht für die Schublade sind, sondern daraus konkrete Handlungserfordernisse für Stadt, Industrie- und Handelskammer sowie KREFELD BUSINESS erwachsen, haben wir jetzt ein Gewerbebrachflächenkataster aufgebaut, das es stetig zu aktualisieren gilt. Schließlich wollen wir ein zielführendes Tool haben, das eine strategische und damit vorausschauende Brachflächenentwicklung und -aktivierung ermöglicht“, betont Wirtschaftsdezernent Preen.
Auf dem Weg zum Brachflächenkataster wurden zunächst 89 Brachflächen identifiziert und in fünf Kategorien eingeteilt. Dabei ergab sich folgendes Bild: 35 Brachflächen von insgesamt circa 39 Hektar haben das Potenzial für eine gewerbliche Entwicklung, 23 Flächen von circa 48 Hektar sind Brachflächen im Industriegebiet und 14 Brachflächen von circa 34 Hektar eignen sich für Wohnnutzung. Hinzu kommen 14 Brachflächen von rund 20 Hektar, die derzeit für gewerbliche Zwecke entwickelt werden und drei für den Bereich Wohnen in einer Größe von sechs Hektar. Von den 89 Brachflächen eignen sich 58 für eine gewerbliche Nutzung. Diese wurden näher untersucht und jeweils mit einem Steckbrief ausgestattet. Darin finden sich Grundstücksdaten sowie Angaben über die Nutzung, das Umfeld und die Erschließung. Ferner erhält der Steckbrief Eckdaten zu Baurecht, Restriktionen und Nutzungsperspektive. „Die Kombination dieser Daten ist für uns von großem Nutzen, da wir so eine valide Grundlage haben, um gemeinsam mit der GGK Grundstücksgesellschaft der Stadt Krefeld geeignete Brachflächen ‚aktivieren‘ zu können, damit diese in Folge sinnvoll genutzt werden“, bringt es Planungsdezernent Beyer auf den Punkt.
Zur Vorgehensweise: Um die Brachflächen quantitativ wie qualitativ erfassen zu können, wurden aktuelle Luftbilder ausgewertet. Legten diese aufgrund des aktuellen Vegetationsbildes und dem Abgleich mit älteren Luftbildern eine bauliche Vornutzung nahe, waren Gebäudeschäden an Dächern sichtbar oder Merkmale einer untypischen Standortnutzung, die auf eine Betriebsstilllegung hindeuteten, oder machte das Abgebildete einen „verwahrlosten“ Eindruck, der auf eine so genannte „Mindernutzung“ schließen ließ, wurden diese Flächen einer weiteren Prüfung unterzogen. In einem zweiten Schritt verifizierten die Akteure von GGK, IHK und Gutachterbüro die Ergebnisse der Luftbildauswertung durch Zusatzinformationen wie das Altlastenkataster und eine Vor-Ort-Begehung. Die so ermittelten und überprüften Daten wurden dann ins Gewerbebrachflächenkataster aufgenommen.
Wie geht´s nun weiter? Stadt und GGK machen sich jetzt auf den Weg, geeignete Brachflächen zu aktivieren. Darüber hinaus werden die Projektentwickler der städtischen Grundstücksgesellschaft den Dialog mit den Eigentümerinnen und Eigentümern der ausgewählten Brachflächen suchen, während sich die Experten des Wirtschaftsdezernates, der WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft Krefeld mbH und der IHK Mittlerer Niederrhein auf die Qualifizierung der Gewerbegebiete im Bestand fokussieren. Diese wollen unter anderem die Initiierung von Netzwerken anstoßen und ein passgenaues Beratungsangebot für die dortigen Gewerbetreibenden „schnüren“.
Jetzt bieten sich verschiedene Optionen, um die Brachflächen zu ertüchtigen und wieder nutzen oder umnutzen zu können: Von der Entsiegelung über eine Altlastensanierung bis hin zu einer Neubebauung oder Grünflächen für einen ökologischen Ausgleich ist vieles denkbar. „Welche Optionen in welchem Mix jeweils wo zielführend sind, will gut abgewogen und überlegt sein. Schlussendlich geht es um eine effiziente Nutzung vorhandener Flächen, die rar gesät sind. Wichtig ist, dass das laufend aktuell zu haltende Gewerbebrachflächenkataster dazu beitragen wird, die vorhandenen Flächen clever und bedarfsorientiert entwickeln zu können“, so Preen, und bekräftigt: „Der Anfang ist gemacht. Wir stehen bereit.“
Wer die Präsentation zum Gewerbebrachflächenkataster im Detail einsehen will, der findet diese online im Ratsportal der Stadt Krefeld in den Unterlagen zu dem am 14. Juni stattfindenden Planungsausschuss unter: www.ris.krefeld.de
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