Er hat die Professur aufgrund seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit an der dortigen Medizinischen Fakultät erhalten. Die Lehrtätigkeit für Medizin-Studierende begann er während seiner Zeit als Leitender Oberarzt an der dortigen HNO-Klinik. Auch nach dem Wechsel als Chefarzt an das Carl-Thiem-Klinikum im Jahr 2015 führte er seine Lehrtätigkeit durch mehrfache Vorlesungsreisen im Jahr nach Halle fort. Die Forschungsschwerpunkte von apl. Prof. Dr. med. Michael Herzog liegen in den Bereichen ‚Schnarchen und operative Schlafmedizin‘ sowie in der rekonstruktiven Onkotherapie im Kopf-Hals-Bereich.
Diese Forschungsschwerpunkte setzt er auch am CTK fort. „Vor dem Hintergrund der Versorgungsforschung und der Digitalisierung erproben wir in unserer Klinik zusammen mit Kooperationspartnern derzeit Apps und Geräte zur Diagnostik des Schnarchens und nächtlicher Atempausen. So können bei Patienten bereits vor einem Schlaflaboraufenthalt Erkenntnisse über Schlafstörungen gewonnen werden.“, so Prof. Herzog. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt sind Epithesen. Dabei handelt es sich um einen ästhetischen und funktionellen Ersatz bei Körperdefekten, die z.B. durch Tumore entstanden sind, mittels aus Silikon hergestellter Körperteile. Die Epithesenforschung ist ein relativ neues Forschungsgebiet, weltweit beschäftigen sich erst eine Handvoll Wissenschaftler damit. Prof. Michael Herzog mischt ganz vorn mit: „Es geht u.a. darum, den Prozess der Abformung zu optimieren oder das richtig Material zu finden. Wir haben mit unseren Kooperationspartnern bereits Epithesen mit einem3D-Drucker hergestellt“, so Herzog.
Insbesondere Epithesen aus Silikon für Löcher zwischen der Luft- und Speiseröhre gehören zu seinem Spezialgebiet. Hierfür kommen Patienten aus ganz Deutschland zur Behandlung an die HNO-Klinik in Cottbus. Sein Patient Andreas Wendt kommt extra aus Oldenburg einmal im Jahr nach Cottbus zur Versorgung ins CTK. Er war an Kehlkopfkrebs erkrankt. Zur Therapie wurde der Kehlkopf entfernt, gefolgt von einer Bestrahlung und Chemotherapie Dann wurde eine Stimmprothese zwischen Luft- und Speiseröhre eingesetzt um das Sprechen wieder zu ermöglichen. Die Stelle entzündete sich, 34 Operationen in ganz Deutschland folgten. Erfolglos. Er konnte nicht mehr essen, wurde künstlich über eine Magensonde in der Bauchdecke ernährt.
In Cottbus hat ihm Prof. Michael Herzog eine Silikonprothese angepasst und eingesetzt. Damit ist das Essen und auch Sprechen wieder möglich. Seit über 15 Jahren forscht Herzog zusammen mit Epithetikern daran. Fünf bis sechsmal führt er diese Spezial-OP pro Jahr am CTK durch – Betroffene kommen aus ganz Deutschland. „Für die Patienten ist diese Speiseröhren-Luftröhren-Prothese die letzte Rettung. Durch die nicht verheilende Öffnung gelangt sonst Speichel von der Speiseröhre in die Luftröhre und von dort in die Lunge. So treten immer wieder Lungenentzündungen auf, an denen die Patienten leider früher oder später versterben“, so Prof. Herzog.
„Wir gratulieren Prof. Herzog aufs Herzlichste zur Professur. Von seiner Forschungstätigkeit werden nicht nur die Patientinnen und Patienten der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde profitieren. Er macht seine Klinik fit für das Thema Universitätsmedizin und stellt sie auf die Zukunft ein“, bekräftigt CTK-Geschäftsführer Dr. Götz Brodermann.
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