Fahrzeit ist Spielezeit
Den Kofferraum strategisch gepackt, Kinder einladen, jetzt einfach die Fahrt genießen. So die Traumvorstellung vieler Eltern. Doch unterwegs langweilen sich kleine Mitfahrende schnell. Das Zauberwort lautet dann: Beschäftigung. Wer mit dem Flieger anreist, hat vor Ort selten Hörbücher, Malblöcke oder Magnetspiele. Doch stattdessen gibt es viele fantasievolle gemeinschaftliche Spiele, die keinerlei Zubehör benötigen:
- Lieder erraten: Ob Kinderlieder für die ganz Kleinen oder Charts für die Großen: Ein Elternteil summt eine bekannte Melodie. Alle raten, ohne den Text zu hören, welcher Song sich dahinter versteckt. Wer richtig liegt bekommt einen Punkt und stimmt das nächste Lied an.
- Wörterkette: Los geht es mit einem zusammengesetzten Wort. Der oder die Nächste beginnt mit dem zweiten Teil dieses Wortes ein neues Doppelwort. Ein Bespiel: Wasserflasche, Flaschenhals, Halskette.
- Lieblingsfarbe: Bei diesem Spiel nennen alle ihre liebste Farbe. Runde eins: Jeder sucht in einer Minute im Auto möglichst viele Dinge dieses Farbtons. Runde zwei: Die Suche geht außerhalb weiter. Wer am Ende gesamt die höchste Trefferzahl schafft, gewinnt.
- Ich sehe was, was du nicht siehst: Eine Mitfahrerin oder ein Mitfahrer sucht sich einen Gegenstand im Inneren des Autos aus. Diesen beschreibt er oder sie und gibt Tipps. Alle Mitreisenden raten, worum es sich handelt. Je älter die Kids, desto kleiner die zu erratende Sache. Dafür passt der Knopf für den Warnblinker oder die Schnalle des Gurtes.
- Kennzeichenraten: Alle Insassen erraten gemeinsam, was die Abkürzungen auf den Autokennzeichen bedeuten. Abwandlung: Kleine Kinder kreieren eigene Fantasiestädte.
- Ich packe meinen Koffer: Bei diesem Spiel beginnt eine Person, einen Gegenstand zu nennen, der in den imaginären Urlaubskoffer gehört. Reihum zählen die Mitspielenden zuvor genannte Begriffe in der korrekten Reihenfolge auf. Dabei fügt jede und jeder noch ein Wort hinzu. Das geht so lange, bis eine oder einer einen Fehler macht oder nicht mehr weiterweiß.
- Zungenbrecher: Dieses Spiel hebt definitiv die Stimmung. Ein Klassiker: „Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid. Brautkleid bleibt Brautkleid und Blaukraut bleibt Blaukraut“. Geübte versuchen sich an „zwischen zwei Zwetschgenzweigen zwitschern zwei Schwalben, zwei Schwalben zwitschern zwischen zwei Zwetschgenzweigen“.
- Stadt-Land-Fluss – Edition Urlaub: Ganz ohne Papier kommt diese Variante des bekannten Spiels aus. Wie gewohnt geht es los mit einem gedachten Alphabet. Bei Stopp steht der Buchstabe fest, um den es sich in Runde eins dreht. Nun stellen alle nacheinander Fragen zum Urlaub, die Antworten beginnen ausschließlich mit dem genannten Buchstaben. Fragestellungen lauten beispielsweise „was gibt es zum Frühstück“ oder „wohin geht der Ausflug“.
- Märchenstunde mit Fehlern: Eine Person im Wagen erzählt ein bekanntes Märchen. Dabei baut der- oder diejenige kleine Fehler ein. Gewinner ist, wer am meisten Fehlerteufelchen enttarnt.
- Fremdsprachen: Für Teens spannend: Die Spiele in einer Fremdsprache spielen. Dazu eignen sich insbesondere die Lieblingsfarbe oder die geänderte Version von Stadt-Land-Fluss. So übt der Nachwuchs sogar auf spielerische Weise auf der Fahrt in die Ferien.
Die Goldene Regel bei Fahrten mit Kids: Selbst entspannt bleiben und an die eigene Stimmung denken. Denn gute Laune überträgt sich auf die Kinder. Gerade bei Kleinkindern helfen manchmal alle Bemühungen der Unterhaltung nichts mehr. Dann empfiehlt es sich für ein Elternteil, hinten neben dem Nachwuchs Platz zu nehmen.
Basics für Kinder im Auto
Ausreichend Snacks und Getränke gehören zu jeder langen Autofahrt dazu. Ein Knietablett vermeidet, dass die Hälfte des Essens im Auto landet. Für kurvige Strecken empfiehlt sich leichte Kost, am besten frisches Obst und Gemüse. Zu trinken gibt es idealerweise ausreichend Wasser oder ungesüßten Tee. Bei Süßem heißt es zu bedenken, dass die Leckereien nicht bröseln oder schmelzen. Um Reiseübelkeit vorzubeugen, empfiehlt sich eine kleine Reiseapotheke. Auch aus dem Fenster schauen, regelmäßig frische Lust und genug zu trinken verhindern das Unwohlsein. Spätestens alle zwei bis drei Stunden gilt es, einen Stopp von mindestens 30 Minuten einzulegen. Nur so haben Kinder die Möglichkeit, sich auch auszutoben. Am besten eignen sich dafür familienfreundliche Rastplätze mit Spielwiesen, Streichelzoo oder kleinem Waldstück.
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