Der P7 hat zwar einige Schwächen, doch das Auto fährt erstaunlich gut. Zwar dürfte die tempoabhängige Servolenkung – mehr Unterstützung beim Rangieren, weniger auf der Autobahn – direkter arbeiten, das recht straffe Fahrwerk mehr Federungskomfort bieten und das gelegentliche Nachschwingen verhindern. Doch echte Patzer leistet sich das Auto nicht. Der XPeng bremst konstant in guten 35,4 m aus Tempo 100 auf Null (warm), beschleunigt zügig in 4,6 s von Null auf 100, schafft im Eco-Test knapp 400 km Reichweite und im Alltagsverkehr locker 300 km. Auch die Verarbeitungsqualität stimmt, ebenso die Bedientechnik und das Platzangebot im Innern.
Was jedoch viele Punkte kostet und die Oberklasse-Limousine für Reisen unattraktiv macht, ist die schlechte Ladeleistung. Laut Hersteller ist eine Ladeleistung von 90 kW möglich, was schon für Kleinwagen unterdurchschnittlich ist. Im ams-Test schaffte der XPeng jedoch nie mehr als 63 kW! Um in Europa erfolgreich zu sein, müssten es mit dem 400-Volt-Bordnetz mindestens 150 kW sein. Ebenfalls schwach: Das Auto hat keine Routen-Ladeplanung. Das Navi meldet nur die Restreichweite am Ziel – wenn die Adresse mit dem aktuellen Akku-Stand (SOC) erreichbar ist. Liegt der Ort außerhalb der Reichweite, gibt es diese spezifischen Informationen nicht, weder warnt das System noch schlägt es Ladestopps vor. Auch eine permanente SOC-Anzeige fehlt. Allerdings ist anzunehmen, dass Xiaopeng diese erheblichen Mängel bis zum Marktstart in Deutschland, der voraussichtlich 2024 erfolgen soll, noch beseitigt.
Redakteur: Paul Englert
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